Wieviel kostet ein Logo?
Prinzipiell gilt: Es ist ein freier Markt und dort findet man sowohl „Hobby-Designer“ und Newcomer als auch etablierte Agenturen mit mehrjähriger Erfahrung. Die Preise für Logo Design können daher schnell mal zwischen 100 Euro und mehreren Tausend Euro liegen.
Im Endeffekt sollte der Preis immer in Relation zur Qualität der Arbeit, der Qualifikation des Designers und dem tatsächlich erbrachten Arbeitsaufwand stehen. Dabei ist nicht gesagt, dass eine Agentur mit 10 Mitarbeitern automatisch eine höhere Qualität liefert als die klassische One-Man-Show.
Nachfolgend ein paar Leitfragen, die als Orientierung dienen sollten.
Logo Design Kosten Checkliste
- Gibt es zu Beginn ein ausführliches Briefing, in dem Erwartungen, Ziele, Geschäftsfelder usw. besprochen werden?
- Gibt es schon Vorlagen oder Skizzen vom Kunden oder wird etwas komplett Neues kreiert?
- Wieviele Entwürfe und Designiterationen werden angefertigt?
- In welchen Dateiformaten wird das Logo übergeben?
- Welche Nutzungsrechte werden eingeräumt?
- Welche Qualifikationen bzw. Referenzen hat der Designer?
Diese Punkte haben einen wesentlichen Einfluss auf die Preisgestaltung und die Qualität des Logos. Daher sollte man anfangs erst mal gründlich das Anforderungsprofil erarbeiten.
Über Geld spricht man nicht – oder doch?
Es gibt eine Fülle von Honorarrichtlinien im Web – der Bund Deutscher Grafik-Designer (BDG) bietet sogar einen Honorarrechner als Web-App an. Als Ausgangspunkt für alle Honorarempfehlungen dient ein ermittelter Stundensatz von 76 Euro.
Die Sache mit den Nutzungsrechten
Ein Designer, Fotograf oder Texter verrichtet eine Dienstleistung und verrechnet seinen Arbeitsaufwand entweder pauschal oder mit einem bestimmten Stundensatz an den Kunden. Der Kunde erhält jedoch im Regelfall mehr als eine „einmalige Arbeit“ – er hat beispielsweise ein Logo, ein Foto oder einen Text bekommen und kann dieses Material auf verschiedenste Art und Weise nutzen.
Diese Nutzungsmöglichkeiten stellen für sich wieder einen eigenständigen Vermögenswert dar und der Kunde kauft dem Designer, Fotografen oder Texter bestimmte Nutzungsrechte ab. Zum Beispiel das Recht, ein Foto einmalig in einem Magazin zu verwenden. Sollte das Foto dann später auch mal im Web veröffentlicht werden, kann der Fotograf für diese Nutzung eine zusätzliche Vergütung verlangen.
In der Praxis wird das Honorar für die angefallene Arbeitszeit oft mit einem Nutzungsfaktor (z.B. 1,7) multipliziert und dieser Betrag kommt dann bei der Abrechnung dazu. Für diesen Nutzungsfaktor gibt es auch wieder Richtlinien und er ist von Nutzungsart, Nutzungsgebiet, Nutzungsdauer und Nutzungsumfang abhängig.
Wow, ganz schön teuer!
In vielen Fällen bieten Kreativdienstleister kleinen Firmen oder Existenzgründern günstigere Konditionen als Pauschale an. Zum Beispiel Logo, Visitenkarte und Briefpapier (Nutzungsrecht einfach, regional, zeitlich unbegrenzt) für 2.000 Euro.
Ich hatte die Erstellung von Logos selbst eine Zeit lang in meinem Leistungsportfolio und habe gemerkt, dass es zunehmend schwieriger wird adäquate Preise zu verlangen. Durch die Globalisierung wächst auch die Konkurrenz immer weiter und die Kunden können oft nicht mal die Qualität eines Logos beurteilen. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein 08/15-Logo eines Designstudenten aus Fernost größeren Gefallen findet als die Entwürfe eines Profis.
Konrad 17.06.2019
Die österr. Kronen Zeitung berichtete gestern darüber, dass das neue Logo der österr. Gesundheitskasse 400.000 Euro veranschlagt. Darauf sei bisher ein ovaler Kreis und ein Schriftzug zu sehen.
Ich möchte Ihnen das Design natürlich nicht vorenthalten: Logo Österreichische Gesundheitskasse
In Österreich hat das politisch Methode. J. Haiders’ Reg-Team anno dazumal veranschlagte für eine nichts sagende, sechsseitige Expertise eines Befreundeten 12 Mio. Euro. Als die Öffentlichkeit davon erfuhr, verkaufte er dieser (leider) erfolgreich, dass er dem Volk 6 Mio. erspart habe, weil er weitere sechs zurückgefordert habe.
Laut internationalen Beratern würde solche Expertise im Extremfall 200.000 Euro wert gewesen sein – mit allen Forschungen dahinter etc. Dann würde auch tatsächlich Aussagekraft darin vorhanden gewesen sein, was so nicht der Fall gewesen ist.
Grüße
Konrad
Gusti 20.06.2019
Wahrlich ein Wahnsinn was hier mit unserem Steuergeld passiert!
Interessant wäre auch, welche hochkarätigen Dienstleister damit beauftragt wurden und ob ein Naheverhältnis zu den Auftraggebern besteht.
Chio 24.11.2013
Ja, die Preise für Logos…
Immer wieder bekommen wir Anfragen in der Art: „Bin Hundefriseur – was kostet das?“
Keine Ahnung, ob die Leute dann zum Billigstbieter gehen, oder ob sie nur eine Zahl brauchen, um das Budget für den „Nachbarsjungen“ festzulegen.
Wir haken da nicht nach.
Logos sind eine undankbare Sache. Die Kunden hängen oft emotional sehr fest daran; tun so, als ob der geschäftliche Erfolg allein vom Logo abhängt. Dementsprechend wird oft daran „herumgezupft“ und oft genug verschlimmbessert.
Es ist uns lieber, ein Kunde kommt schon mit einem Logo daher und wir machen die Website und die Drucksachen, als wir verplempern die Energie für einen Pappenstiel.